NEUBAU GEH- UND RADWEGBRÜCKE RAVENSBURG

Anerkennung

Städtebauliches Konzept / Integration des Bauwerks

Einerseits sollte die neue Brücke mit größtmöglicher Sensibilität in den Landschaftsraum eingefügt werden, anderseits soll sie als signifikant und kraftvoll gestaltetes Element aber auch die neue städtebauliche Qualität der Verbindung im Stadtraum verdeutlichen und transportieren. Beide Ziele werden mit einer Konstruktion erreicht, die naheliegend und individuell zugleich ist: Von Hang zu Hang werden zwei filigrane Seile gespannt, in die ein schlankes Brückendeck eingehängt wird. Die Seil- führung und die ideale Lage der Brücke sind durch den Ort, seine Topografie und seinen Baumbe- stand vorgegeben: In Verlängerung des vorhandenen westl. Weges –vorbei am erhaltenen Ahorn- baum – führt die Seiltrasse und das Deck dem Höhenverlauf folgend nahezu orthogonal in ca. 10m Höhe über die Straße. Wir sind uns bewusst darüber, mit der Seilführung zum Hochpunkt des Veitsburgbergs den angedachten Betrachtungsbereich des Wettbewerbs nach Osten aufgeweitet zu haben; Sehen hierin aber eine große städtebauliche und konstruktive Optimierung, die im Rahmen dieses Verfahrens zur Diskussion gestellt werden soll.


Verkehr- und Wegekonzept

Die vorhandenen Wege werden mit der neuen Brücke einfach und in selbstverständlicher Führung miteinander verbunden: im Westen mit zwei Abzweigungen, die leicht schräg zu den Hanglinien das Höhenniveau bis zum Brückenwiderlager überwinden. Diese Wegeführung folgt der Topografie und ermöglicht einen geringen Gefälleverlauf. Im Osten wird die vorhandene Wegeführung aufgenommen und führt beinah selbstverständlich auf das Brückenbauwerk. Hier wird anstelle der vorhandenen Verbindung zur der Wangener Strasse ein grösser geöffneter Bogen ausgebildet, der mit geringerem Gefälle um den Baumbestand herum zur Anschlussstelle geführt wird. Die Aufwertung und Verbesserung der Wegeanbindungen stärken die touristische Attraktivität des Veitsburgareal für Einwohner und Touristen.


Freiraumkonzept / Artenschutzfachliche Verträglichkeit

Die Minimierung des Eingriff in den Baumbestands und in die Geländetopografie war das zentrale Anliegen des Entwurfes. Sowohl die Maßnahmen während der Bauausführung als auch der Trassenverlauf des Bauwerks folgen konsequent diesem Ansatz. Das Haupttragseil kann ohne Baumentnahmen zwischen den Baumkronen hindurchgeführt werden. Es wird seinem Verlauf entsprechend im Hang ausgelegt, angehoben und verspannt. Das Freiraumkonzept reduziert sich auf die erforderlichen Erschliessungswege. Die scheinbar schwebende Brücke ermöglicht unbe- einträchtigte Blicke in den Grünraum. Die Transferflugtrasse und das Nahrungshabitat der Felder- mauspopulation findet Beachtung. Die „Grünbrücke“ im Kronenbereich und wird nicht von Konstruk- tionen gekreuzt. Der lokale Biotopverbund zwischen Siedlungsraum und freier Landschaft bleibt ungestört. Die Konstruktion erfordert minimierte Eingriffe in den Boden. Zum Schutz der in 2020 kar- tierten Vogelarten werden die baulichen Arbeiten außerhalb der Brutzeit durchgeführt. Die Natur- schutz- und Artenschutzfachliche Verträglichkeit ist sichergestellt.