Architektur ist Gestaltung. Sie schafft Raum, Struktur und Ordnung. Sie ist die gebaute Umwelt und Ausdruck unserer Kultur, in der wir leben und arbeiten. Unsere Aufmerksamkeit gilt gleichermaßen der Stadt, dem Haus und dem Innenraum. Das Ziel ist aus gegebenen Voraussetzungen des Ortes neue Raumerlebnisse zu schaffen. Unsere Planungen folgen immer einer klaren Idee und einer ganzheitlichen Konzeption: Ökonomie und Ökologie, Innovation und Technik, Funktion und Konstruktion sind ihre Grundlage.
— Ferdinand Heide
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Philosophie

Die Qualität unserer Städte und Landschaften hat sich über Jahrhunderte im steten Wechselspiel von Tradition und Innovation herausgebildet. In Gebäu­den, Stadträumen, Parks und Gärten gaben und geben die menschlichen Gesellschaften ihren histo­risch wandelbaren kulturellen Bedürfnissen und Vorstellungen immer neuen Ausdruck. Dazu tragen wirt­schaftliche oder konstruktive Bedingungen, Glau­bensfragen, künstlerische Überzeugungen, regio­nale Besonderheiten und viele andere Faktoren ihren Teil bei. So hat sich eine Baukultur ent­wickelt, die allen kurzlebigen Moden trotzt und der wir uns mit unserer architektonischen Haltung verpflichtet fühlen.
Eine Baukultur, die ihren Namen verdient, kann nach unserer Auffassung nur entstehen, wenn aus einer Aufgabe und ihren individuellen Be­dingungen – das kann die Aufgabe selbst sein oder auch ihr Standort – ein substantieller Entwurfsgedanke gewonnen wird, der sich nicht in der Erfüllung von Normen, Raum­vorgaben, Repräsentationswünschen und dergleichen er­schöpft. 
Für uns ist es selbstverständlich, in unseren Ent­würfen alle Be­dingungen einer Bauaufgabe zu berücksichtigen. Zusätzlich muss das, was das Bau­werk oder den Stadtraum auf die Ebene zeitloser baulicher Qualität hebt – Struktur und Ord­nung, Proportion und Harmonie –, in angemessener Weise Beachtung finden.
Die Arbeit an unseren Projekten beginnt immer mit der Suche nach dem genius loci und nach dem Charakter, den die bauliche Intervention haben muss, will sie das Vorgefundene nicht zerstören, sondern weiterentwickeln. Das gilt für das Haus in einer Baulücke oder einem Garten ebenso wie für den Hochschulcampus oder für die Brücke über einen Fluss.
Darüber hinaus suchen wir nach denjenigen Gesetz­mäßigkeiten der Aufgabe, der Nutzung oder einer Konstruktion, die dem Entwurf über seine Kontextualität hinaus einen kraftvollen Ausdruck verleihen können. Die Bibliothek, die Ausstellungs­halle, das Bürohaus oder der Hörsaal haben typo­logische Charakter­istika, deren Umsetzung in Ar­chitektur das Bauwerk zu einem wertvollen Bei­trag für seine Umgebung und zu einem Unikat macht. Die Berücksichtigung technischer Innovation und nach­haltiger Bauweise ist ein integraler Be­stand­teil aller unserer Ent­würfe, aber nicht ihr vordergründiges Ziel. So ist jedes unserer Projekte – gleichgültig ob es sich um eine städtebauliche Figur, ein Gebäude oder eine Gartenmauer handelt – ein Versuch, der Auf­gabe durch die Beachtung ihrer je spezi­fischen Bedingungen ein Maximum an funktionaler und bau­licher Qualität abzugewinnen. Besonders gut ist die Bauaufgabe dann gelöst, wenn ein Ort ge­schaffen wurde, der Gestaltungs­willen erkennen lässt und sich gleichzeitig mit großer Selbstver­ständlichkeit in sein baukulturelles Umfeld einfügt und dessen weitere Entwicklung anstößt.