STUDENTENWOHNHEIM/INTERNATIONAL HOUSE, CAMPUS RIEDBERG, FRANKFURT

beschränktes Verfahren 2018: 1. Preis/Zuschlag
Bauherr: StudentenWerk
Leistung: HOAI LP. 1-9

Mit dem Neubau des Studierendenhauses wird die nördliche Kante des Campus zur Riedberg-Allee gefasst. Der fünfge-schossige Baukörper orientiert sich mit seinem Kopf und Haupteingang sowie seinen öffentlichen Nutzungen zum Straßenraum. Gleichzeitig ermöglicht der u-förmige Baukörper über die gemeinschaftliche grüne Mitte dennoch eine Ausrichtung zum Campus nach Süden. Wir schlagen einen Baukörper vor, dessen Kanten sich konsequent aus der Geometrie des Grundstücks entwickeln. Zusammen mit den Bestandsbauten entsteht eine städte- bauliche Figur, die die Straßenräume fasst und die den Riedberg auf eine selbstverständliche Art weiterentwickelt. Dazu gehört auch eine ruhige städtische Fassade, die sich insbesondere im Erdgeschoss der Riedberg-Allee zuwendet. Hier liegen die öffentlichen Sondernutzungen des Studentenwohnheims mit größtmöglicher Transpa- renz und Offenheit, aber gleichzeitig auch mit der Funktion eines Filters zum Gartenhof.

Dem Erdgeschoss und seinem Bezug zum Stadtraum kommt eine besondere Bedeutung zu. Diese findetAusdruck in einem kolonnadenartigen Gang, der die Gebäudeinnenseiten vierseitig umschließt und der einen fließenden Übergang zu dem Gartenhof bildet.Die Kolonnade ist ein überdeckter Freibereich, zu dem sich alle gemeinsamen Nutzungen wie Fitness-, Gemeinschafts- und Waschmaschinenräume mit großzügigen Falttüranlagen orientieren. Zusammen mit dem überbauten – über zwei Geschosse offenen Südflügel – und insbesondere mit dem angrenzendenGarten entsteht im Erdgeschoss ein kommunikativer zusammenhängender Bereich. Aus diesem Grund sehen wir im EG der Seitenflügel auch keine Einzelappartements vor, sondern Wohngemeinschaften. Diese sind so organisiert, dass ihre großzügigen Gemeinschaftsbereiche von dem Bezug zur Kolo- nnade und dem gemeinschaftlichen Gartenhof wech- selseitig profitieren, während die privaten Schlafräumezu jeweils kleinen privaten Vorgärten nach außen orientiert sind. Die davorliegenden restlichen Flächen des Grund- stücks werden als gemeinsam nutzbare, grüne Freibereiche gestaltet. Erdgeschoss und Garten sind ein zusammenhängendes Ganzes: Der Gartenraum, der hortus conclusus und die überdeckten Gemein- schaftsbereiche schaffen ein räumliches Kontinuum.